Lusthaus-Teichweg
Dieser Weg zweigt in der Talsohle des Tiergartens vom Fürstenweg ab und führt von da aus zum Lusthausteich. Dort mündet er in die Leisniger Straße (S44).
Vielen sagt heute der Begriff „Lusthausteich“ nichts mehr. Auch diente dieses Lusthaus nicht sinnlichen Begierden, sondern sollte den darin Verkehrenden Wohlgefallen, Freude und Genuss bereiten. Im 16. bis 18. Jahrhundert war dieser Ausdruck einschließlich des Lustwandelns sehr gebräuchlich. Hierbei denke ich auch an die „Historischen Münz-Belustigungen“, die der in Colditz geborene Gelehrte Johann David Köhler (1684-1755) in schöner Regelmäßigkeit ab 1729 veröffentlichte.
Im Lusthausteich an der Leisniger Straße, der in seinen Ausdehnungen mit heute überhaupt nicht zu vergleichen ist, stand ab 1591 das sogenannte Lusthaus. Es war ein achteckiger Bau, drei Stockwerke hoch mit ausgebautem Dachgeschoss. Inmitten des Teiches ragte es empor und stand auf acht Segmentbogen, durch die man mit Kähnen fahren konnte. Der Weg zum Gebäude führte über eine Holzbrücke. Auch dieses Haus ließ Kurfürstin Sophie von Sachsen (1568-1622) errichten und im Jahre 1600 kostbar ausstatten.