Leisenau

Leisenau wurde als LEYZNAW erstmals 1363 erwähnt. Aus einer slawischen Siedlung entstand ein deutscher Herrensitz, dessen Reste teilweise erhalten sind. Im Ort finden Sie eine Anzahl von Zwei- und Dreiseithöfen. Eine Viertelmeilensäule zeugt von der Lage an der alten Poststraße Grimma - Colditz.

 

Etwa 230 Einwohner leben heute in Leisenau, das seit 2011 zur Stadt Colditz gehört.

 

Zahlreiche Sagen sind mit dem HUTENHÜBEL (am Weg nach Sermuth-Kötteritzsch) verbunden - von hier hat man einen herrlichen Rundblick über die Muldenvereinigung.

 

Die Ortschaft ist in ihrer früheren Dorfform ein aufgelockerter Rundling und demnach eindeutig eine slawische Ortsgründung. Auf Grund dessen ist die Ansiedlung älter als 1000 Jahre. Aufzeichnungen sind aus dieser Zeit kaum vorhanden. Ein Prof. Dr. Alfred Meiche aus Sebnitz

in Sa., der sich in einer Arbeit mit dem Verkehrswesen im ausgehenden Mittelalter beschäftigte, erwähnt Leisenau, das im Zuge der deutschen Besiedlung östlich von Saale und Elbe um das Jahr 1000 n. Ch. in Erscheinung trat. Eine sogenannte Zuckmantelle (heut ist im Dorf der Flurname "Zickemanteln" noch ein Begriff - was ein frühgeschichtliches Wegeleitsystem deutschlandweit darstellte - wird noch um das Jahr 1300 n. Ch. in der Leisenauer Flur bezeugt. Eine zur Mulde führende Bodensenke - "die Bratschiche" genannt (zu deutsch: "Kleine Furt") führte von Leisenau nach Kössern (Kozerin) durch die Mulde.

 

In diesen Zusammenhang ist der Reiseweg einer Gesandtschaft des Kalifen von Cordoba interessant, der im Jahre 969 n. Ch. beschrieben wird. Die Gesandtschaft reiste nach einem Besuch beim Deutschen Kaiser Otto I. in Magdeburg über Halle - Eilenburg- Wurzen- Leisnig- Oederan - Brüx nach Prag. Er verlief mit einiger Sicherheit durch die oben genannte Muldefurt. Der germanische Fortbestand des Ortes kann durch erhaltene Geschichtsdaten in deutscher Zeit nachgewiesen werden.

 

Von 1547 bis 1945 besaßen mindestens 18 - teils adlige - Familien das Rittergut Leisenau.

 

Letzter ehrenamtlicher "Übergangs"-Bürgermeister bis zur Eingemeindung war Herr Reinhard Riester.


 

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